Manchmal denke ich über bestimmte Themen nach und wundere mich, dass sie in der Bibel nicht vorkommen. Gerne würde ich von Reaktionen Jesu auf einige meiner Fragen lesen können.
„Was ist eigentlich wichtig?“

Von Frust getrieben
Als ich letztens ein Wochenende spontan frei hatte, nahm ich mir einen ganzen Tag Zeit und verbrachte ihn in der Sauna.
Die Zeit dort habe ich genutzt um mit meinem Missmut vor Gott zu treten und ihn zu fragen, wie ich damit umgehen solle. Er konnte mir einiges über meinen Frust erklären: Wichtig ist meine eigene Antwort auf die Frage nach dem Wichtigsten.
Jesu Perspektive auf das Wichtigste
›Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!‹ Dies ist das größte und wichtigste Gebot.Aber gleich wichtig ist ein zweites: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!‹In diesen beiden Geboten ist alles zusammengefasst, was das Gesetz und die Propheten fordern.«
Ziemlich unbefriedigend
Ist das überhaupt relevant?

Dreifachliebe
Liebe Gott, deine Mitmenschen und dich selbst!
Als ich so dasaß, schwitzend in der Sauna oder entspannend in der kalten sonnigen Luft, dachte ich über diese Verse und meine Gefühle nach. Mir wurde klar: Ich wurde von Frust getrieben. Mein Missmut macht die Umstände auf der Arbeit aber nicht besser, mich nur angespannter. Ich würde mich nicht wundern, wenn dieser Frust einen großen Einfluss darauf hatte, dass ich zur Zeit gesundheitlich angeschlagen bin.
Doch was hat mein Frust mit der Liebe zu tun, die Jesus als das Wichtigste anseht?
Ich habe gerade die Hypothese aufgestellt, dass die Auseinandersetzung mit Gottes Wahrheit uns zu unserer eigenen Wahrheit führen wird.
Was bedeutet Jesu Dreifachgebot der Liebe konkret?
Wie zeige ich Gott, anderen Mensche und mir selbst meine Liebe?

Die Realität der Wirklichkeit Gottes
Da ich viele Wochenenden nicht Zuhause bin, sind mir die freien Wochenenden und ein möglicher Gottesdienstbesuch besonders kostbar.
So saß ich nach meinem Saunabesuch sonntags im Gottesdienst und hörte eine Predigt zum Thema „Motivation und Segen der Arbeit“. Was für ein untypisches Thema einer Predigt! Während der Predigt bekam ich Gänsehaut. Gott knüpfte sensibel an unser Thema des Vortags an. Er wollte mir an diesem freien Wochenende ein liebevoller Lehrer sein. Er wusste, was ich neu durchdenken musste und gab mir die Möglichkeit dazu.
Ein Teil der Predigt handelte von Kolosser 3,22-23.
Der an Sklaven gerichtete Vers heißt Sklaverei nicht gut. Die Bibel ist keine Abhandlung politischen Fragen. Sie geht auf das Wesentliche ein:
Ihr Sklaven, gehorcht in allem euren irdischen Herren! Tut dies nicht nur, wenn sie euch dabei beobachten und ihr von ihnen anerkannt werden wollt. Verrichtet eure Arbeit aufrichtig und in Ehrfurcht vor Christus, dem Herrn im Himmel. Denkt bei allem daran, dass ihr letztlich für ihn und nicht für die Menschen arbeitet.„
Der Bibeltext rät uns, dass nicht Anerkennung unsere Motivation sein sollte. Es wird immer Situationen geben, in denen der Chef oder die Kunden uns übersehen, schlecht behandeln und nicht wertschätzen. Ist unsere Motiation die Anerkennung anderer Menschen, werden wir enttäuscht. Genau das war bei mir in der letzten Woche der Fall.
Ist mir jedoch bewusst, dass ich alles, was ich tue, für und vor Gott tuen darf, dann darf ich wissen, dass er mich in allem sieht und wertschätzt.
Das heißt jedoch nicht, dass ich nie enttäuscht oder unzufrieden sein werden, wenn meine Motivation die Liebe ist. Aber es bedeutet: Wenn ich meinen ganz persönlichen Ausdruck der Liebe gefunden habe, bin ich frei.
Äußere Rahmenbedingungen wie Anerkennung, Karriere oder Leistung machen abhängig und krank, Liebe jedoch macht frei und ganzheitlich.
Hast du für eines dieser Liebesempfänger deinen Ausdruck gefunden?
Wie zeigst du Gott deine Liebe?
Wie zeigst du anderen Menschen deine Liebe?
Last but not least: Wie zeigst du dir selber deine Liebe?
Ich freue mich, wenn du mir ein paar Liebesinspirationen in den Kommentaren dalässt. 🙂
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Hallo liebe Julia,
Ich bin gerade durch Zufall auf deine Seite gekommen und finde es schön, das du deine Gedanken und Fragen mit Menschen teilen und dich austauschen möchtest.
Dies ist der erste Artikel, den ich von dir gelesen habe und ich möchte dir gerne meine Gedanken dazu schreiben.
Ich kenne diese unzufriedenheit nur zu gut. Es gibt Dinge im Leben, die einen sehr traurig machen können und runterziehen. Es gibt aber auch zb den Frust aus einer fehlenden Wertschätzung. In dem Fall empfindet man einen Mangel nach Bestätigung seiner selbst. Man möchte wertgeschätzt werden und fühlt sich gut dabei wenn andere einem dies geben, fehlt dies kommt dann schnell frust auf. Wie schön wäre es, so gefüllt von Gott zu sein, das man nicht angewiesen wäre, auf die Anerkennung von Menschen. Das bedeutet für mich Freiheit. Ich glaube, das die größte Erfüllung des Menschen ist, die Fähigkeit bedingungslos zu lieben. Liebe zu schenken aus reinem Herzen und auch annehmen zu können ist das was den Menschen glücklich macht. Gott so zu lieben,wie es sein sollte, so weit bin ich leider noch nicht. Ich denke, man kann nur jemanden Lieben, den man auch kennt, daher ist es für mich in erster linie wichtig ihn immer mehr kennenzulernen und seine Gegenwart zu suchen. Und das kann ich wunderbar in seinem Wort und im Gebet. um so mehr ich ihn kennenlerne und ihn wirken lassen umso mehr ist mein Leben und das meiner Mitmenschen gesegnet.
Wir dürfen uns von ihm zu liebende Menschen verändern lassen. Durch seine Liebe, mit der er uns füllen möchte, bekommen wir die Fähigkeit uns selbst, unseren Mitmenschen und gott zu lieben.
Ich denke, es gehört zu dem Weg dazu, das man mal gefrustet ist, aber wir dürfen damit zu Gott kommen und er wird uns gewiss helfen, damit umzugehen.
Ich zeige anderen meine Liebe, indem ich gerne jemanden eine Freude mache zb mit einem selbstgemalten Bild, einem selbstgenähtes Kleidungsstück, einem Blumenstrauß oder oder oder… ich verschenke gerne. Es gibt so viele Möglichkeiten jemandem eine Freude zu machen 🙂
Ich werde mir bei Gelegenheit gerne deine anderen Artikel auch durchlesen. Ich denke das ich interessante Texte, wertvolle Gedanken und schöne Bilder lesen/sehen werde 🙂
Ich wünsche dir Gottes Segen uns verbleibe mit lieben Grüßen
Cathleen
Hallo Cathleen,
wow! Vielen lieben Dank für deine tollen Gedanken. Sie berühren mich sehr. Durch Gott frei sein zur Liebe, das ist wunderbar. So oft lassen wir uns von anderen Dingen binden, beispielsweise dem Wunsch nach Anerkennung und Wertschätzung. Ja, das kenne ich nur zu gut. Im Gegensatz dazu in Gottes Gegenwart immer wieder aufs Neue die Freiheit zur Liebe zu spüren ist wunderbar. Keine Ahnung, wieso ich so oft gestresst durch diese Welt irre und vergesse, dass ich die Quelle der Freiheit und Gelassenheit kenne. Auf dass wir uns noch viel öfter von Gottes wohltuender Gegenswart verwöhnen lassen. 🙂
Ganz herzliche Grüße
Julia
Liebe Julia,
Deine Ausführungen zu dem Thema „Deine Reise zu Gott ist eine Reise zu Dir selbst!“ haben mich sehr in ihrer Offenheit und Aufrichtigkeit berührt.
Ich finde es auch erstaunlich, dass Du Dir in diesem Stadium Deines Lebens schon diese Gedanken machst, wo doch viele Menschen erst im Alter innehalten, und sich fragen, was wohl ihr Leben so gebracht hat und sie beginnen, über den Sinn ihres Lebens nachzudenken.
Ich glaube, dass wir Menschen so zusammengesetzt worden sind, dass die Frage nach Sinn, Richtung und Ziel des Lebens zunächst nur schemenhaft vorhanden ist. Vor allem wird sie oft in den ersten vierzig Jahren durch anfallende Aufgaben, Nöte, existenzielle Probleme und scheinbar wichtige Aspekte geprägt.
Das habe ich gemerkt, als ich nach einer Krebserkrankung in der REHA in einer Gesprächsgruppe gelandet war. Ich merkte, dass viele irgendwie nur aus dem „Zug des Lebens“ mal eben ausgestiegen waren und nun voller Schrecken merkten, dass die Fahrt nicht so weiterging wie bisher, sondern man sich fragen musste, wohin die Reise eigentlich geht. Manche haderten noch mit ihrem Schicksal, dass sie überhaupt Krebs bekommen hatten, wo es doch für sie vorher klar war, dass anderen Menschen den Krebs bekommen sollten.
Als ich von meinem Glauben erzählte, waren manche bestürzt, weil sie begriffen, dass sie vielleicht etwas verpasst hätten in ihrem Leben. Für andere erledigten sich eventuelle Bedenken, weil sie mich so ansahen, als hätte ich ein gutes Medikament erwischt, mit dem ich gut durch das Leben kommen könnte: „Wie schön für dich!“
Aber am meisten hat mich erschrocken, dass so ein Wort wie „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ fast alle kalt lässt, sie irgendwie gar nicht trifft oder berührt. Vielleicht gibt es auch zu viele Stimmen ums uns herum, die das Gleiche sagen.
Deshalb mein leidenschaftlicher Appell an alle, die das hier wirklich lesen sollten:
1. Überlegen Sie genau, welche Wert in Ihrem Leben für Sie wirklich wichtig sind?
2. Ermitteln Sie bitte, welche Anstrengungen Sie unternehmen, um diese Werte in Ihrem Leben zu realisieren und umzusetzen!
3. Wieviel Zeit, Kraft und Geld geht in diese Werte?
4. (Die letzte und entscheidende Frage): Wenn Sie sich vorstellen, dass Sie nur noch einen Tag zu leben hätten – geben Ihnen dann die ermittelten Werte Zufriedenheit und inneren Reichtum für eine unruhige Seele?