Was hat es eigentlich mit dem Fasten auf sich?

Fasten?!

Karneval ist vorbei und die Fastenzeit beginnt. Was genau ist „fasten“ und wieso tut man es eigentlich? Und was hat das Ganze dann auch noch mit Karneval zu tun?

Zunächst ein kurzer Satz über das, was fasten überhaupt bedeutet:

Unter fasten versteht man im klassischen christlichen Sinne: das Verzichten auf Nahrung, um sich auf Gott zu konzentrieren.

Eine der bekanntesten Fastenzeiten in Deutschland ist die Zeit zwischen Karneval und Ostern.

Der Zusammenhang zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag:

Aschermittwoch liegt genau 40 Tage vor Ostersonntag, dem Tag, an dem die Christen Jesu Auferstehung feiern. In diesen 40 Tagen kann sich auf das Osterfest vorbereitet werden. Die innere Vorbereitung kann durchs Fasten begleitet werden.

Jetzt steht noch die Frage offen, wieso genau 40 Tage?
In der Bibel wird beschrieben, dass Jesus 40 Tage lang fastet. Während dieser Zeit des Fastens wird er einigen Versuchungen ausgesetzt, denen er allen wiedersteht.

An diese 40 Tage angelehnt, fasten wir um uns auf das größte christliche Fest auszurichten.

Fastet man nur zwischen Karneval und Ostern?

Nein.

Man kann aufgrund einer bestimmten Zeit oder aufgrund eines bestimmten Anliegens fasten. Wenn dir etwas so sehr auf dem Herzen liegt und mir das Gebet dafür besonders wichtig ist, dann kannst Du dafür fasten. Man verzichtet auf etwas und bringe dieses eine Anliegen immer wieder vor Gott. Das kann eine Art sein, Gott zu zeigen: Diese eine Sache ist mir richtig wichtig!

Entscheidungen sich beispielsweise Anliegen, die richtig wichtig und viel Bedeutung habe. Auch vor einer besonders wichtigen oder schwerfallenden Entscheidung kannst Du fasten und um Gottes Leitung bitten.

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Muss ich denn fasten?

Fasten sollte niemals zu einer „religiösen Pflicht“ werden. Auch davon wird in der Bibel berichtet: Gott mag es gar nicht, wenn fasten aus Pflichtgefühl geschieht; denn ein schlechtes Gewissen ist alles andere als Gott wohlgefällig.

Wieso ich Fastenzeiten mag:

Die Fastenzeit vor Ostern bietet einem jedes Jahr aufs Neue einen Anstoß, sich mit sich selbst und Gott zu beschäftigen. Sie ermutigt uns einen neuen Zugang zu Gott zu suchen. Und ja, das braucht manchmal Mut.

In der Bibel hat Fasten etwas mit Nahrung zu tun.  Für die meisten Menschen gab es damals nicht viel Anderes, worauf sie hätten verzichten können. Medienkonsum, Hobbys und materielle Dinge gab es in diesem Ausmaß einfach noch nicht.

Heute jedoch nehmen diese Dinge einen großen Teil unseres Lebens ein. Sie nehmen vor allem einen großen Teil unseres Denkens ein. Da kann es Sinn machen, auch in diesen Bereichen freiwillig (!) eine Zeitlang zu verzichten. Neben der Schokolade kannst Du den Facebookkonsum fasten, das Shoppen oder auch das Einkaufen von Dingen, die in Plastik eingepackt sind.
Probier` es doch in dieser Vor-Osternzeit aus.

Nach dem Fasten wirst du Vieles, was so alltäglich erscheint, neu zu schätzen und zu genießen wissen.

Fasten ist nichts für vergangene Jahrtausende

IMG_2908WZFasten ist eine alte christliche Tradition, doch so aktuell wie eh und je. Viele Menschen merken: weniger ist mehr. Wenn wir auf Dinge verzichten, erleben wir das, was wir haben, bewusster. Genau das ist es, was im Minimalismus postuliert wird.

Doch die Idee hinterm fasten geht noch weiter: Weniger ist mehr – Gott ist alles.

Aus christlicher Perspektive fastet man nicht, weil man Überschuss loswerden möchte. Man fastet, weil man sich Gott ausliefern möchte. Man möchte alles was man hat, was man ist und was einem wichtig ist, Gott unterstellen. Diese Haltung drückt man aus, indem man auf etwas verzichtet, von dem man ausgeht, dass es besonders wichtig für einen ist. Und man merkt, nichts ist so besonders wichtig, wie Gott selbst, sogar das Essen nicht.

und Du?

Fastest Du? Magst Du mir erzählen worauf Du fastest, wofür Du fastest und wie es dir dabei geht?

Ich freue mich über deinen Kommentar.

Gottmiteuch,eure

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2 Comments

    • Julia

      Hallo Anni,

      Danke! Danke auch für die Nominierung. Ich wurde jedoch schon nominiert. Meinen Post dazu findest Du hier.

      Ich werde am Ende Februar in Lindau am Bodensee sein. Soll trauhaft sein dort. 😉
      Ich freu mich auf jeden Fall. Schade, dass Du nicht mehr da bist.

      Alles liebe dir,

      Julia

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