Was für eine Zeit
Hast du schon mitbekommen, dass wir gerade Advent haben?
Advent kommt aus dem Lateinischen von „adventus“ und bedeutet: die Ankunft.
Heutzutage verbinden wir mit Advent oft die Ankunft von Hektik und Stress. Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und einige Dinge möchten noch erledigt werden: Der Chef möchte ein Projekt beenden, Zuhause sollte schon lange der Abfluss gereinigt werden, Weihnachtsfeiern stehen an, Geschenke müssen gekauft, Plätzchen gebacken, die Wohnung geputz werden.
Ich wette auch du hast noch eine lange Liste für dieses Jahr. Dabei ist das Jahr – im Gegensatz zur Liste – gar nicht mehr so lang.
Doch was war der ursprüngliche Gedanken im Advent?
Der Advent soll die Zeit sein, in der wir uns auf das Weihnachtsfest vorbereiten. Wir warten auf die Ankunft Jesu in dieser Welt.
Es soll eine Zeit der inneren Ruhe und des Ausrichtens auf Gott sein.
Was haben wir nur aus dieser wohltuenden Idee gemacht?
Stattdessen hetzen wir vom Geschenkekaufen zur Weihnachtsfeier, schmücken die Wohnung, backen Keckse, planen das Weihnachsfest mit der Familie und der anstrengenden Verwandtschaft und versuchen möglichst vielen Erwartungen gerecht zu werden.
Und dann?
Schneller als wir uns besinnen können ist Heiligabend. Oft ist die Stimmung angespannt. Wir möchten alles glitzernd und glamourös, wenigstens perfekt, haben. Schon lange habe wir vergessen, worum es an Weihnachten eigentlich geht:
Um Kuhscheiße, um eine lange, kalte Wanderung einer hochschwangeren Frau, eine Geburt in einem Kuhstall, einem Baby in einer Futterkrippe, einem Ehemann, der nicht der Vater des Kindes ist.
Es geht um ein Ereignis, dass eigentlich zu verrückt ist, um es zu feiern.
Was feiern wir eigentlich?
An diesem verrückten Ereignis feiern wir, dass Gott selbst in diese Welt gekommen ist.
Wir feiern, dass Gottes Liebe so weit geht, dass er zu uns kommt. Er kommt, er lebt und er macht uns frei. Wir freiern, denn wir wissen, dass diese Geburt uns zur Freiheit wird.
Durch die Ankunft Jesu, der einst in einer Futterkrippe im Heu lag, können wir frei von allem werden, was uns gefangen nimmt.
DAS feiern wir an Weihnachten.
Vorbereitung auf etwas Besonderes
Und im Advent bereiten wir uns auf diese Feier vor. Zumindest sollte es so sein…
Wir könnten in der Nähe zu Gott aufs Neue begreifen, was seine Ankunft für uns ganz persönlich bedeutet. Wir könnten ansatzweise verstehen, wie tief die Liebe Gottes für jeden Einzelnen von uns ist. Wir könnten die Liebe spüren, die in Gottes Blick auf uns ruht. Wir könnten Frieden und Heilung finden in dem Baby, dass gleichzeitig Mensch und Gott war.
Würden wir doch einfach unseren Blick von uns selbst auf Gott richten. Würden wir, anstatt uns ständig um uns selbst zu drehen, uns Gott öffnen.
Dann würde die Adventszeit eine Zeit sein, in der wir im Schauen auf Gott unseren wahnsinnigen Wert erkennen würden. In der wir Ruhe, Frieden und Zuversicht tanken könnten.
Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! Ich will mich erheben unter den Völkern, ich will mich erheben auf Erden.“ – Psalm 46,11
Was wäre, wenn wir wirklich erkennen würden, wer dieses kleine Baby im Stall von Bethlehem war?
Einen Schritt weiter: Was wäre, wenn wir es nicht nur mit dem Verstand glauben, sondern auch wahrhaftig in unserem Leben erleben würden?
Was wäre, wenn dieser Jesus dieses Jahr mit dir Weihnachten feiern möchte? Zwei Adventswochen hast du noch, um dich darauf vorzubereiten.
Lies den Bericht das Arztes Lukas über Jesus.
Worauf ich in dieser Adventszeit warte
Ich freue mich dieses Jahr besonders auf meine Familie. Zudem ist es das erste Weihnachten, dass mein Mann und ich als Ehepaar feiern. Heilig Abend werden wir beide jeweils bei unseren Eltern sein und den 25. mit meinen Eltern, meiner Schwester und ihrem Mann feiern. Nur meine kleine Schwester fehlt zum ganz größen Weihnachtsglück.
Auf dieses familiäre Beisammensein freue ich mich besonders. Doch das ist es nicht, was wir an Weihnachten feiern.
Ich möchte Jesus feiern und die Adventszeit möchte ich nutzen um mich darauf vorzubereiten.
Die letzten Wochen hatte ich den Stress, der sich zum Jahresende einstellt. In der Uni gab es sehr viel zu erledigen. Die Referate dieses Semesters sollten alle noch in diesem Jahr gehalten werden. Als wären Referate im nächsten Jahr nicht mehr soviel wert.. Zudem kommen noch ein Musikprojekt, verschiedene Besuche und Weihnachtsfeiern.
Die Hektik kommt mir eigentlich gerade ganz recht, denn innerlich bin ich mindestens genauso durcheinander. Im inneren und äußeren Stress der Adventszeit Ruhe zu finden ist besonders schwierig.
Ruhe im Herzen
Doch ich weiß, wenn ich meiner inneren Unruhe durch äußere Hektik davonlaufe, bin ich die, die am meisten unter diesem Chaos leidet. Manchmal tut die erste Konfrontation mit einem selbst weh. Das zeigt, dass man vor sich selbst schon zu lange weggelaufen ist.
Mir fällt es schwer und um ehrlich zu sein, tut es mir weh, mich mit mir selber zu konfrontieren.
In der Adventszeit geht es um das Vorbereiten auf die Ankunft Jesu. Diese Ankunft Jesus brauche ich gerade ganz deutlich in meinem Herzen. Tut mir die Konfrontation mit mir selbst vielleicht weh, so tut mir die Konfrontation mir Jesus mehr als gut.
Ich schaffe es gerade sehr selten, mich ganz auf Jesus auszurichten. Doch wenn ich es schaffe, dann tanke ich auf, finde Ruhe und Frieden.
Ich warte, dass Jesus mich frei macht
In dieser Adventszeit erlebe ich, was es bedeutet auf das Wirken Jesu zu warten. Ich warte, dass er mich frei macht, von meinen selbstauferlegten Fesseln. Ich warte, bis meine Abhängigkeit durch Jesu Kraft zur Freiheit wird. Ich warte, bis selbstverschuldeter Schmerz nachlässt.
Wie ich warte
Während ich warte klammere ich mich ganz fest an Jesus. Mal erfolgreich, mal weniger. Mal blicke ich zuversichtlich auf Gott, mal drehe ich mich schmerzverzerrt um mich selbst. Mal stehe ich aufrecht, mal falle ich. Mal knie ich vor dem Sofa, mal sitze ich verstört auf dem Fußboden. Mal habe ich das Gefühl, mein Glaube könne Berge versetzen, mal denke ich, dass meine Schuld mich zerreißt. Doch niemals lasse ich die Hand Jesu los.
Und so halte ich fest und warte in dieser Adventszeit darauf, dass Jesus mir dort begegnet, wo ich ihn am meisten brauche: in meinem Herzen.
Wartest du auch?
Bist du bereit zu warten? Und wie wartest du?
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Danke für deine Gedanken! Ich kann einiges, was du schreibst, ganz gut nachvollziehen. In meinem Kopf ist ein totales Chaos, was ich schon länger mit mir herum schleppe, aber nicht sortiert bekomme. Das innere Chaos spiegelt sich im äußerem Zettelchaos wieder. Neue Lebensumstände, allein auf mich gestellt in Frankreich, das erste Mal, dass ich nicht mehr in meiner Heimat wohne, Selbstzweifel, Antriebslosigkeit, Unsicherheit darüber, was ich in der Zukunft machen möchte, Sehnsucht nach Zuhause und auch immer noch eine Sehnsucht nach Gott, nur dass ich nicht glauben kann. Ich suche nach einem Ziel, irgendwas, was meinem Tzn einen SInn gibt, aber ich tappe im Dunkeln. Nach kurzen Motivationsschüben bin ich dann wieder enttäuscht, dass ich ja doch nichts gebacken kriege. Deswegen auch immer wieder die Ablenkung Allerdings nicht mit Sachen, die ich noch machen müsste, mit Hektik, sondern mit Filme gucken, lesen oder Zeit im Internet verbringen…
Hallo Johanna,
ich merke gerade, dass ich dich mit einer Johanna verwechselt habe, die ich kenne.
in vorherigen Antworten auf deine Kommentare habe ich nämlich mal geschrieben „so wie ich dich kenne…“, aber ich glaube, ich kenne dich gar nicht. 😉
Naja, nun lerne ich dich langsam kennen.
wieso kannst du nicht glauben? Ich rate dir: Glaube einfach mal drauf los. Bete, lies die Bibel und erwarte Gott zu begegnen, so als würdest du einfach ganz sicher an ihn glauben. Glaube einfach drauf los. Oft machen wir es uns so kompliziert. Erlebe Weihnachten doch einfach mal als glaubende und Gott-vertrauende Person.
Hör auf Filme zu gucken, wenn Du lesen willst: lies die Bibel. Setz dich doch mal an den Schreibtisch und schreib Gott einen Brief, schreib alles – aber auch wirklich alles – auf, was dir auf der Seele liegt. Schreib dir dein Chaos von der Seele und lass Gott mit seiner Wahrheit Ordnung rein bringen.
Die erste und aller wichtigste dieser Wahrheiten: Gott liebt dich!!! und zwar so sehr, dass Jesus für dich in einem kleinen Stall auf die Welt gekommen ist.
Gott segne dich, Julia