Höchste Höhen und tiefste Tiefen
Das Jahr 2014 war so vielfältig, vielschichtig und abwechslungsreich, wie es kaum mehr hätte sein können. Es war ein Jahr voller Reisen und gleichzeitig viel Ruhe. Ein Jahr in dem ich mich in andere Menschen ebenso wie in mich investiert habe. Ich habe Klausuren geschrieben, meine Bachelorarbeit angefangen und nebenbei in einer Grundschule gejobbt, bin viel gereist, habe meine Liebe zum Schreiben neu entdeckt und einen Blog gestartet. Ich durfte die Welt mit meiner Kamera erkunden und wunderschöne Momente tief in meinem Herzen speichern.
Allerdings musste ich auch spüren, wie es ist, wenn man schmerzhaft wahrnimmt, dass man viele Dinge im Leben einfach nicht in der Hand hat. Ich habe mit mir unendlich lieben Menschen in einer schweren Lebenssituation mitgelitten und konnte nichts für sie machen – nichts, außer beten. Und ehe ich mich umsehen konnte, war ich selbst in solch einer Situation.
Das Jahr 2014:
Zu Beginn des Jahres ist meine Oma gestorben. Dies war verknüpft mit einigen schwierigen äußeren Umständen, welche mir gezeigt haben, dass wir viele Dinge nicht beeinflussen können. Der Abschied zu meiner Oma fiel mir etwas schwer, doch zu wissen, dass sie nun sehen kann, was sie vorher geglaubt hat, erfüllt mich mit Freude.
Das Leben nimmt Anlauf
Das Leben nahm Anlauf und baute über das Jahr hinweg Spannung auf. Ich durfte ein lehrreiches 6-wöchiges psychologisches Praktikum in einer JVA absolvieren, 10 spannende und anstrengende Tage mit der SMD (Studentenmission Deutschland) in Armenien verbringen.
Das Leben bereisen
Während diesen Tagen konnte ich vielen armenischen und indischen Studenten begegnen. Es entwickelte sich durch nur ein Treffen eine Freundschaft zu einer Studentin aus Sri Lanka, die bis jetzt – 8 Monate danach- noch besteht. Diese Beziehungen zu unterschiedlichsten Menschen auf der Welt ermöglichen einem, das Leben auf eine tiefere und vielschichtigere Art zu verstehen. Dies ist für mich etwas Besonderes, dass man weder erzwingen noch planen kann, man muss es einfach leben.
Freundschaftsfreude
Das Leben und die Liebe nahmen ihren Lauf und ich durfte Trauzeugin auf der Hochzeit meiner besten Freundin sein. Es war wunderbar und diese Freude zu teilen ist eines der schönsten Dinge, die ich mir vorstellen kann.
Nachdem ich dann auch noch mit drei wunderbaren Menschen durch Irlands atemberaubende Natur ziehen durfte, feierten wir zudem voller Euphorie und Mannschaftsgeist die Deutschen als Fußballweltmeister. Es war unbeschreiblich, diesen Zusammenhalt der Mannschaft bis ins Heimatland zu spüren.
Auf Wiedersehen!
Mitte des Jahres musste ich meinen Freund für ein Auslandssemester nach Amerika ziehen lassen. Diese Zeit, die ich ganz für mich nutzen konnte, habe ich als etwas sehr Wertvolles erlebt. Neben den Klausuren, einem 4-wöchigen Praktikum in einer psychotherapeutischen Praxis und dem Job in der Grundschule hatte ich viel Zeit zu lesen, schreiben, spazieren gehen, Ausflüge machen und Zeit mit Freundinnen und Familie zu verbringen.
Von Ort zu Ort
Lange blieb ich dabei nicht an einem Ort. Nachdem für mein Studium dieses Semester erst mal alles erledigt war, bin ich für 10 Tage auf die deutsche Insel Baltrum gefahren. Hier durfte ich bei einer Studentenfreizeit der SMD mitarbeiten und nebenbei im Kreise vieler wunderbarer Menschen und mitten im Watt meinen Geburtstag feiern.
Kaum spürte ich wieder Festland unter den Füßen verschlug es mich mit den Frauen meiner Familie auf eine weitere Insel. Diesmal konnte ich den mediterranen Mittelmeerduft Mallorcas riechen, Herbstsonne und Schwesternlachen tanken und Familienzeit genießen.
Studentenalltag
Wieder im Studentenalltag angekommen habe ich mit meiner Bachelorarbeit zum Thema „therapeutischen Schreiben als Traumatherapie“ angefangen und durfte merken, wie spannend es sein kann, eine Bachelorarbeit zu schreiben. Dieses Thema habe ich gewählt, da ich selbst leidenschaftlich gerne schreibe und mehr über die psychologischen Hintergründe und Therapiemöglichkeiten des Schreibens erfahren wollte.
Zeit für mich
Ich genoss die Zeit alleine, in der ich meine Kreativität und Gestaltungsfreude neu entdeckt habe. Ich nehme mich selbst klarer wahr, dadurch, dass ich diese intensive Zeit mit mir selbst haben durfte. Es sind mir während dessen ganz neue Ideen und Visionen gekommen, was ich mit meinen Begabungen und Leidenschaften gerne erreichen würde.
Aufbruch
Mein letztes Bachelorsemester war gerade völlig im Gang und ich steckte mitten in meiner Bachelorarbeit, als ich für einen guten Monat nach Amerika reiste. Ich pausierte mein Leben in Deutschland und besuchte meinen Freund, um ihn anschließend wieder mit nach Hause zu nehmen.
Tiefste Tiefen
Es folgten schwierige Wochen. Ich schreibe ehrlich über dieses Jahr. Neben all den Höhen, die mir das Reisen und das Ruhen ermöglicht haben, war diese Reise zum Ende des Jahres wohl eine der schwersten meines ganzen Lebens. Ich spürte, dass die Sicherheiten, die man sich auf dieser Welt aufbaut, mit einem einzigen Wimpernschlag zerbrechen können. Gleichzeitig durfte ich erleben, wie Jesus trägt; wie er mich durch mein eigenes Versagen und über Scherben trägt.
Doch leider musste ich auch erleben, wie viel Sünde kaputt machen kann. Wie sie wie ein Löwe an uns zerrt und uns innerlich aussaugt. Mich macht es wütend, zu erleben wie wir zu Fall gebracht werden können. Bei all dem war ich dankbarer als je zuvor, Jesus in meinem Leben zu haben. Ich spürte in meinem eigenen Herzen, was es heißen kann, wenn Jesus der einzige ist, der einem Trost geben kann. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was es bedeutet, dieses Leben ohne ihn meistern zu müssen.
Zudem wurde mir bewusst, was für ein Geschenk meine Familie ist, die mich immer im Gebet unterstützt.
Mein Glaube an Jesus in mir
Ich konnte an mir selber beobachten, was mein Glaube an Jesus Christus in mir ausmacht. Dabei durfte ich erleben, dass es möglich ist, nicht aus mir selbst, sonder aus Jesu Liebe und Hoffnung heraus zu handeln. Welchen Unterschied Jesus in einem Leben ausmachen kann! Ich konnte wahrnehmen, was es heißt, dass Jesus trägt.
Hoffnung
All die wunderbaren Höhen dieses Jahres lassen mich wissen, dass es wieder bergauf geht. Ich freue mich, wenn ich wieder mit meinem Rucksack und meinen drei wunderbaren Freunden im Gepäck durch die Welt reise. Jeder kleine Moment der Liebe in Zeiten des Sturms macht mir bewusst, dass es sich lohnt zu kämpfen. Man sagt, die Krisen machen das Leben tiefer. Wahrscheinlich stimmt das. Doch wenn ich ehrlich bin, hätte ich auf diese Krise verzichten wollen. Ich möchte nicht so tun, als wäre ich gerade in diesem Moment dankbar, durch schwere Zeiten zu gehen. Doch ich glaube daran, dass Gott nichts aus den Händen gleitet. Diese Gewissheit ist es, durch die jegliche Krisen meines Lebens nicht das letzte Wort und nicht die ganze Macht haben. Zu wissen, dass bei allem ein Gott bei mir ist, der mit mir weint und mich immer wieder aufbaut, gibt mir den Mut weiter zu gehen.
Die schönen Momente schenken Mut
Ich bin dankbar für die schönen Momente. Dankbar, dass ich Regen in Irland, Trockenheit in Armenien, Wind auf Baltrum, Sonne auf Mallorca und Großstadtgeflüster in New York erleben durfte. Vor allem bin ich dankbar, dass ich bei all dem Frieden durch Jesus spüren durfte. Diese guten Momente des Lebens geben einem Mut Krisen durchzustehen. Wenn das Leben Anlauf nimmt, Spannung aufbaut und von den höchsten Höhen plötzlich zu den tiefsten Tiefen runter bricht, dann begreife ich, wie dankbar ich bin, Jesus in meinem Herzen zu haben.
Er nimmt meine Hand, er nimmt mein Herz und behütet es. Jesus baut mich liebevoll wieder auf. Er schenkt mir Vergebung und lässt mich vergeben, sodass ich immer wieder anfangen kann, als hätte mich das Leben noch nicht in die Knie gezwungen.
Voller Vergebung in das Jahr 2015
So starte ich das neue Jahr voller Vergebung. Vergebung in erster Linie für mich selbst. Was für ein Geschenk ist diese Vergebung! Vergebung in alle Richtungen macht mich frei. Ich weiß, ich bin frei und ich kann selbst vergeben – vergeben, um jeder Krise die Macht zu nehmen.
Mein Wunsch für euch:
Ich wünsche auch euch, dass ihr dieses Jahr bewusst mit Vergebung startet. Lasst euch frei machen und lasst nicht zu, dass schwierige Zeiten, die Macht über euer Leben haben. Wir sollten den guten Zeiten entgegentanzen und die schlechten Zeiten hinter uns zuschlagen.
Liebes,
deine Texte lassen mich zur Ruhe kommen- in Momenten der Hektik zu verstehen, worauf es wirklich ankommt.
Danke für deine ehrlichen Worte, die tollen Bilder und die Mutmachungen auf den zu schauen, der uns trägt!
Ich hoffe dieses Jahr können wir mehr Zeit zusammen verbringen!
In Liebe,
deine Freundin <3
Danke meine Beste 🙂
Tiefgehende Gedanken, ungeschminkt und ehrlich. Es ist schön zu sehen, wie durch dein Schreiben Gott zu Ehren kommt. Ich liebe dich <3