Für wen?
In 4 Wochen werde ich für knapp 6 Monate auf die Philippinen fliegen um dort in einem Kinderheim zu helfen. Sehr lange beschäftigte ich mich damit, betete und überlegte. Jetzt soll es endlich soweit sein! Neben all der Angst vor dem Ungewissen freue ich mich mächtig darauf.
Wieso mache ich das?
„Es ist nicht genug, gigantische Projekte zu Papier zu bringen. Ich muss meine Ideen auf die Erde schreiben.“ Émile Péreire
Ich habe angefangen über meinen Glauben an Gott und seine Liebe zu schreiben. Doch ich möchte nicht, dass es beim schreiben bleibt. Meine Schriften sollen Gottes Liebe ins Internet hinaus schreien, meine Taten in die Welt.
Ich denke nicht, dass Gott sich von jedem von uns wünscht, dass er oder sie für eine Zeit lang ins Ausland geht um sich bewusst für ihn zu investieren. Ich denke, dass Gott sich wünscht, dass wir uns – ganz egal wo wir sind – bewusst von ihm gebrauchen lassen. Das ist eine viel anspruchsvollere Aufgabe als eine gewisse Zeit im Ausland anderen Menschen zu dienen.
Mir war es irgendwie schon immer ein Anliegen, für eine Zeit in einem sozialen Projekt im Ausland mitzuarbeiten. Ich möchte etwas Gutes tun, Gott hautnah erleben und persönlich wachsen. Dies zeigt, wie sehr die drei Aspekte: „Für Gott, für mich, für die Menschheit“ miteinander verbunden sind.
Gott lässt sich nichts schenken.
Ich kann nichts für Gott tun, ohne dabei reich beschenkt zu werden. Gott freut sich so sehr über unser Engagement, dass er es uns 100-Fach wiedergeben wird. Auf welche Weise bleibt dabei ihm überlassen. Schon jetzt spüre ich Gottes Segen und seinen Frieden über der Sache. Frieden neben der Angst.
Als Reaktion auf meinen ersten Blogpost über meinen Einsatz auf den Philippinen hat mir eine meiner zukünftigen Kollegin von Island Kids Philippines folgendes geschrieben:
Das drückt sehr gut aus, wie es mir dabei geht. Manchmal habe ich Angst und immer öfter würde ich am liebsten alles beim Alten belassen und einfach in meinem Alltag bleiben. Man braucht keinen Mut, wenn man nicht auch Angst hat! Trotz dieser Unsicherheit weiß ich genau, dass ich diesen Einsatz machen möchte und, dass Gott möchte, dass ich ihn mache. Vor allem jetzt, wo schon alles organsiert wurde.
Schon jetzt in der Vorbereitung spüre ich, dass „für Gott“ eigentlich „mit Gott“ ist und, dass das „mit Gott“ ein riesen „für mich“ bedeutet. Da bekommt mein Slogan dieses Blogs eine handfeste Bedeutung: Meine Reise zu Gott ist eine Reise zu mir selbst!
Ich werde mehr profitieren als jeder andere
Christina, meine schon erwähnte Kollegin in spe, schrieb abschließend in ihrer Email: „Du wirst als ein anderer Mensch zurück kommen…“
Irgendwie hat mich dieser Satz nachdenklich gemacht. Vor allem, weil ich ihn bestimmt schon 100 Mal gehört habe. Jeder berichtet davon, wie sehr einen so ein Einsatz verändert. Das kann einem irgendwie Angst machen. Es kann aber auch eine wahnsinns Möglichkeit sein.
Da ich es nicht mag, wenn mir etwas Angst macht, überlege ich mir meistens, wie ich etwas Gutes aus einer unsicheren Situation machen kann. Mir kamen die Gedanken, dass ich mir aufschreiben kann, wo ich mich gerne von Gott verändern lassen möchte. So kann ich diese 6 Monate auf den Philippinen, die mich sowieso auf eine ganz besondere Art und Weise prägen werden, dazu nutzen, mich auch in den Bereichen von Gott verändern zu lassen, in denen ich selbst schon Veränderungsbedarf sehe. Dabei bin ich mir bewusst, dass es viele Ecken und Kanten gibt, die ich noch gar nicht sehe. Auch dort möchte ich bereit sein, Gott dran arbeiten zu lassen.
Wie cool wäre es, wenn Gott vieles, was mich gerade an mir stört in 6 Monaten verändern kann. Dazu möchte ich bereit sein. Dann werde ich als veränderter Mensch zurück kommen, der auf seiner Reise zu Gott sich selbst ein Stück mehr gefunden hat.
Und die Menschheit?
Was gebe ich der Welt, der Menschheit oder den einzelnen Personen? Das weiß ich noch nicht, denn ich weiß nicht mal, was genau meine Aufgaben sein werden.
Ich kann mir aber vorstellen, dass Aufmerksamkeit, Liebe, Zeit und Hilfsbereitschaft Dinge sind, über die sich jeder Mensch freut. Ihr seht, man muss nicht in ferne Länder reisen um der Menschheit etwas Gutes zu tun. Du kannst gleich vor deiner Haustür und besonders in deiner Familie damit anfangen.
Ich darf Kindern Zeit schenken, mein Lachen, eine Umarmung und Hilfestellung; Mitarbeiter unterstützen, ermutigen und entlasten. Ich darf fremde Kulturen und Weltanschauungen kennen lernen und mit neuer Perspektive in meinen Alltag zurück kommen. Ich kann meinen Freunden hier weitergeben, was ich dort erleben durfte.
Besonders freue ich mich auf das Lachen der Kinder, auf heranwachsende Menschen, die nach Liebe und Zuneigung verlangen und denen man Gutes für ihr Leben mitgeben kann.
Bis es dann losgeht, muss ich noch meine letzte Bachelorklausur schreiben und einige Dinge erledigen. Alle Flüge und Versicherungen sind gebucht, Impfungen durchgeführt und mein Zimmer untervermietet. Ihr dürft gerne dafür beten, dass mein Inneres genauso bereit ist, wenn es dann los geht. 🙂
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