6 Monate auf den Philippinen
Seit Jahren rede ich davon, dass ich gerne ins Ausland möchte. Nicht einfach so ins Ausland, ich möchte Abenteuer mit Gott erleben. Dem ein oder anderen ging ich damit sicherlich schon auf die Nerven und man dachte sich: „Dann tu es doch einfach!“ Für mich war das nicht so einfach. Ich habe auf der Irlandreise merken dürfen, dass ich viel zu oft auf den perfekten Moment warte.
Und nun, im denkbar ungünstigsten Zeitpunkt meines Privatlebens, stürze ich mich in dieses neue Abenteuer. Ungünstig, weil bei mir vieles unsicher ist (doch wann und bei wem ist es das nicht?!). Es fühlt sich an, als wäre mein Leben gerade eine große Baustelle, die ordentlich umgegraben wurde. Mein Gefühl sagt mir, dass normalerweise Arbeit, Anstrengung und Geduld angesagt wäre. Stattdessen kommen neue Aufregungen, Unsicherheiten und Überforderungen. Die Baustellen müssen erstmal geduldig beiseite geschoben werden.
Die Frage ist berechtigt:
Warum dann gerade jetzt?
Ende März bin ich mit meinem Bachelor fertig und ab Anfang April werde ich für knapp 6 Monate auf die Philippinen fliegen. Dieser Schnitt zwischen Bachelor und Master bietet sich einfach super an, um das Studium unkompliziert zu unterbrechen. Außerdem war so ein Einsatz schon lange auf meinem Herzen. Ich habe das Gefühl, es geht gar nicht um den Einsatz an sich. Es geht um das Vertrauen und den Mut, die eigene Kompforzone mit Gott zu verlassen. Diesmal sage ich Gott und mir selbst, dass ich es uns beiden zutraue.
Mein Freund hat in der zweiten Hälfte letzten Jahres ein 5-mönatiges Auslandssemester gemacht. Diese Zeit war voll der Segen für mich. Gott hat viel an mir gearbeitet und mich ermutigt, meinem Herzen zu folgen. Oft war die Angst um meine Beziehung der Haupthinderungsgrund für meinen Auslandseinsatz. Eine weise Freundin, die nicht an Gott glaubt, sagte mir: „Es ist besser für eure Beziehung, wenn du gehst, als wenn du aus Angst um euch bleibst. Du weißt doch, dass Gott sich um eure Beziehung kümmern wird, wenn du ihm dein Vertrauen zeigst und gehst.“ WOW! Wie unsere Sorgen uns manchmal unseren Glauben rauben. Natürlich weiß ich das – theoretisch, aber wie sieht das Ganze praktisch aus?!
Immer wieder gab es diese Situationen, in denen mein Herz – oder vielleicht auch Gottes Geist – anklopfte und sagte: „Jule, ich habe da etwas Besonderes vor. Möchtest du das nicht auch machen?“ JA, ich möchte, aber bis jetzt hatte ich immer zuviel ANGST!
Gott geht seinen Weg mit mir.
Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich jetzt die Kraft für diesen Sprung schöpfen. Noch nie wurde ich von Gott ohne Rettungsring ins kalte Wasser geworfen. Kaltes Wasser durfte ich spüren. Immer war aber ein Rettungsboot dabei.
Seit Jahren träume ich von solch einem Einsatz. Ich möchte sehen, dass Gott Wunder tut; spüren, dass er mich gebraucht und erleben, wie er die Quelle meiner Kraft ist. Das ist nicht an einen mysteriösen Ort namens „Ausland“ gebunden – nicht, dass Du mich falsch verstehst! Ich glaube aber, dass wir Gott mehr Raum in unserem Herzen und Gedanken geben, wenn wir unseren Alltag und unsere Komfortzone verlassen. Gott ist wunderbare Wege der Geduld mit mir gegangen, bis ich bereit war, diesen Schritt zu wagen. Ich habe das Gefühl, dass dies ein Teil meines Lebens ist. Vielleicht auch nur ein Teil des Lebens, das ich mir immer vorstelle. Doch genau deswegen ist es wichtig, dass es auch Teil MEINES Lebens wird!
Das witzige ist, dass ich diesen Schritt zum jetzigen – scheinbar ungünstigen – Zeitpunkt wage. Vielleicht ist auch das weise Voraussicht Gottes. Baustellen des Lebens ruhen zu lassen, kann heilsam sein. Wer weiß, was dort über die Zeit tolles wachsen und heilen kann.
Jetzt mal Butter bei die Fische!
Auf den Philippinen werde ich das Hilfswerk Island Kids Philippines (IKP) tatkräftig unterstützen. 2014 betreuten sie im Kinderheim bereits 52 Kinder Vollzeit. Viele zusätzliche Kinder können zur nebenstehenden Grundschule kommen, die durch IKP gegründet wurde. Das Heim und die Schule liegen auf der Insel Mindanao in der Hafenstadt Cagayan de Oro. IKP ist eine private Hilfsorganisation für Straßen- und Müllsammlerkinder sowie von großer Armut betroffene Familien auf den Philippinen. Gegründet wurde sie 2008 von Thomas, einem Schweizer. Während eines geplanten Tauchurlaubs hat die Armut der Müllsammlerkinder ihn erschüttert und sein Leben verändert. Mehr dazu findest Du in diesem coolen Video.
1901 – 1946 waren die Philippinen eine amerikanische Kolonie. Was dazu führte, dass Englisch heute die zweite Amtssprache ist. Das wird mir das Leben dort sehr erleichten. 🙂
Was mache ich dort?
Urlaub, Sonne tanken und dem Alltag entfliehen. Das werde ich wahrscheinlich zwischendurch auch genießen dürfen! Doch vor allem werde ich dort sein, um das Team vor Ort zu unterstützen, die Kinder kennen- und lieben zulernen, ihnen Aufmerksamkeit und Zuneigung zu schenken und anzupacken, wo ich gebraucht werde. Genauere Vorstellungen habe ich ehrlich gesagt nicht. Ich habe Bilder der Kinder gesehen – das reicht! Mehr Vorstellungen soll ich mir nicht machen, wurde mir gesagt. Denn ersten kommt es anders, und zweitens viel besser! Das war ein wertvoller Tipp für mich, denn im Erwartungen haben, bin ich gut. Darauf verzichte ich dieses Mal bewusst. Ausführlicheres kann ich noch nicht sagen, werde ich aber nachreichen – versprochen.
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Phase der Vorbereitung
Ich habe euch schon verraten, dass es in meinem Privatleben ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt ist. Schon oft bin ich Schritte in diese Richtung gegangen und habe aus Angst wieder den Schwanz eingezogen. Meine gemütliche Komfortzone war mir doch irgendwie lieber. Diesmal ist es anders! Ich spüre, dass es wichtig FÜR MICH ist.
Ich gebe viel, ich bezahle sogar eine ganze Menge und doch weiß ich schon jetzt, dass ich mehr zurück bekommen werde, als ich geben kann.
Trotzdem habe ich Angst. Angst zu gehen, Dinge zurück zu lassen und in die Unsicherheit zu stürzen.
Auch ihr könnt IKP unterstützen!
Es tut mir unendlich gut, wenn ihr für mich betet. Für die Vorbereitung auf diesen Einsatz und die 1,5 Monate, die ich noch in meinem Alltag verbringe. Ich freue mich wahnsinnig, aber manchmal überkommt mich auch eine leichte Panik. Sich auf Ungewissheit einzulassen ist eine Überwindung für mich. Diese zu meistern und daran zu wachsen wird eine Stärkung für mich sein.
Schaut euch auf der Homepage von Islandkids um und ladet euch den super coolen Flyer runter, auf dem ihr alle wichtigen Informationen findet.
Natürlich könnt ihr mich neben Gebet auch finanziell unterstützen. Tut dies doch einfach, wenn ihr Freude am diesem Einsatz habt. Neben den Flugkosten stehen Impfungen, Visum und Versicherungen an. Klickt hier. Ich freue mich über jegliche Unterstützung von euch.
Fühlt euch beschenkt, ihr Gesegneten!
Liebe Julia,
Du hast recht: Du wirst wir mehr zurück bekommen, als du investierst!!
Ich war vor mehreren Jahren für „nur“ 2 Wochen bei einem Einsatz in einer Kindertagesstätte in Malawi dabei. Und was ich dort erlebt habe und was ich dort von dem Kindern entgegengebracht bekommen habe…das kann mir keiner nehmen, und was ich so beeindruckend fand, ist wie die Kinder sich gefreut haben und wie dankbar sie waren.
Es wird sicher nicht einfach, aber Du wirst dort fürs Leben lernen! Ich bete für dich! Gottes Segen uns viel Kraft!
Liebe Grüße
Lilli
Danke Lilli,
ich bin sehr gespannt und freue mich auf diese vielen wunderbaren Begegnungen.
Danke für Dein Gebet!
Alles Gute Dir, Julia
Das hört sich richtig gut an! Ich Wünsche Dir gute Erfahrungen. Bin gespannt auf Neuigkeiten!
Danke Sandra! 🙂 Dann hast Du dich sicher in den Newsletter eingetragen und wirst keine Neuigkeiten verpassen. 🙂 Alles liebe!