Jahreslosung 2014
Habt ihr euch schon mal den ganzen Psalm durchgelesen, in dem die Jahreslosung steht?
Er beschreibt einen inneren Kampf. Der Schreiber, Asaf, wundert sich, wieso es denen, die Gottes Willen mit Füßen treten, so gut geht. Er wundert sich nicht nur, er ärgert sich darüber. Er ärgert sich, dass er sich darum kümmert, was Gottes Wille ist und es trotzdem anderen, die sich nicht darum kümmern, besser geht.
Er kommt zu der Vermutung:
„Also hielt ich umsonst mein Herz rein und wusch meine Hände in Unschuld.“ Psalm 73,13
Asaf beschreibt weiter, wie er sich ärgert und es ihn quält, dass er sich so viele Gedanken macht. Er ärgert sich, dass diejenigen, denen nichts heilig ist, trotzdem ein gesegnetes Leben haben. Doch plötzlich kommt in seinen Gedanken eine Wende auf.
„… bis ich dann eintrat ins Heiligtum Gottes und begriff, wie sie enden.“ Psalm 73,17
Perspektivwechsel
Er ging ins Heiligtum Gottes. In seinen Tempel.
Manchmal, wenn man sich über etwas Gedanken macht, Gott nicht versteht und mit ihm ringt, kann es hilfreich sein, auch räumlich in seine Nähe zu treten. Asaf zog sich aus dem Alltagslärm zurück in das Heiligtum Gottes und began, einige Dinge klarer zu sehen.
Er schaute nicht mehr nur auf die Umstände, über die er sich ärgerte, sondern ging zu Gott und redete mit ihm darüber. Er brachte einen Perspektivwechsel in dieses Anliegen, indem er die Dinge aus Gottes Sicht betrachtete.
„Mein Herz war verbittert, mir bohrte der Schmerz in den Nieren.“ Psalm 73,21
Wieso ärgern wir uns so oft über Dinge, die wir nicht in der Hand haben? Wieso lassen wir so oft zu, dass wir verbittert werden, bevor wir mit unseren Anliegen zu Gott gehen. Dieser Psalm beschreibt wunderbar, wie Asaf sich über Oberflächlichkeiten des Lebens ärgert. Es zeigt, wie er seinen Fokus auf Dinge dieser Welt richtet, auf Reichtum und Macht und dabei vergaß, welchen Schatz er in seinem Gott hat.
„Ich aber bleibe immer bei dir, du hältst mich an meiner Rechten. […] Auch wenn mein Leib und mein Herz verschmachten, Gott ist der Fels meines Herzens und mein Anteil auf ewig.“ Psalm 73,23+26
Er kommt zu dem Schluss, dass neben all den Dingen die er auf dieser Erde hat oder nicht hat, Gottes Nähe das wirklich Wichtige ist. Er merkt, dass bei all dem Frust, den er in sich aufkommen hat lassen, es Gottes Nähe ist, die ihn wirklich glücklich macht.
So ist es mir wichtig geworden, dass kleine Wörtchen „aber“, das den Vers einleitet, nicht zu unterschlagen. Es ist das „aber“ gegen den Frust, die Angst und Sorgen, gegen die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Es ist ein „aber“ dagegen, dass es manchmal so schwierig sein kann, Gott zu folgen.