Von passenden Schuhen
Ein Gastbeitrag von Mac Ack.
Sie erzählt von spannenden Lebensentscheidungen und davon, wieso zu große Schuhe von Vertrauen zeugen:
„Im letzten Jahr habe ich mit meiner Freundin eine Rundreise durch Schottland gemacht. Wir lieben es im Sommer möglichst wenig oder gar kein Schuhwerk an den Füßen zu haben. So marschierten wir fröhlich mit unseren Flipflops einen Berg hinauf und wurden nicht selten erstaunt angeschaut und gefragt, ob wir den Anstieg ernsthaft mit diesen Schuhen wagen wollen. Für uns war das kein Problem, doch je höher wir kamen, desto besser verstanden wir, warum die Leute so erstaunt fragten.
Von unten sah der Weg harmlos und das Ziel nah aus. Je weiter wir gingen, desto mehr legte sich vor uns ein Weg offen, der anstrengend und herausfordern war. Uns hat das nichts ausgemacht, viele Menschen hätten den Aufstieg mit Flipflops jedoch nicht gewagt.
Richtiges und gutes Schuhwerk ist absolut wichtig. Unabhängig davon, dass Schuhe warm halten, Schutz bieten, die Füße sauber halten und einen festeren Stand geben können, ist die richtige Schuhgröße absolut entscheidend. Wer über längere Zeit in zu kleinen oder zu großen Schuhen unterwegs ist, kann das bestätigen. Schmerzende Füßen, blutende Blasen oder umgeknickte Füße bereiten kein Vergnügen!
Welches Schuhwerk passt zu meiner Lebensreise?
Wenn ich über das Reisen nachdenke, so steht mir unweigerlich die Frage nach dem richtigen Schuhwerk vor Augen. Wanderschuhe für die Berge, Gummistiefel für Strandurlaub in Deutschland, Flipflops für einen Strandspaziergang, Turnschuhe für einen Stadtbummel oder Pumps zum Ausgehen. Die Schuhvielfalt ist besonders dem weiblichen Geschlecht bekannt und hat durchaus schon manchen Mann verzweifeln lassen.
„Wie kann man bloß so viele verschiedene Schuhe haben?“
Ich persönlich bin nicht die Sorte von Frau, die ständig Schuhe einkaufen muss. Gute und passende Schuhe sind mir jedoch sehr wichtig. Gleichzeitig erinnere ich mich daran, wie ich als kleines Mädchen die Schuhe meiner Mutter und meiner Schwestern anprobiert habe und davon träumte, groß zu werden und auch solche Schuhe tragen zu können.
Glauben heißt: die Sache ist mindestens zwei Nummern zu groß. – C. Montaigne
Als ich vor einiger Zeit diesen Spruch auf einer Karte gelesen habe, kamen mir all diese Gedanken in den Sinn.
Zu große Schuhe sind sicherlich keine Option für meine nächste Reise. Wenn ich an meine Glaubensreise und besonders an die im letzten Jahr denke, ist dieser Spruch jedoch mehr als passend!
Doch was ist damit eigentlich gemeint?
Hab ich viele Schmerzen und Blasen ertragen oder hat mir der Halt gefehlt, weil ich in den Schuhen immer hin und her gerutscht bin?
Glauben als Entscheidung
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass der Glaube eine Entscheidung ist. Ich habe mich entschieden, Gott mein Leben zu geben und mein Vertrauen auf ihn zu setzen. Letztendlich, weil Gott sich als vertrauenswürdig gezeigt und mich überzeugt hat.
Mein Vertrauen liegt darin, dass Gott meine Zukunft kennt. Ich vertraue darauf, dass er genau vor Augen hat, was auf mich zukommt und, dass er den Weg vor mir her geht, den ich selber noch zu gehen habe. Er weiß also, wie lang oder anstrengend der Weg wird, was ich dafür benötige und wo ich Unterstützung brauche.
Mit diesem Vertrauen habe ich längere Zeit gebetet, dass Gott mir zeigen soll, wo mein Weg hinführen soll.
Gott hat mir kein helles Leuchtschild mit einem Hinweis am Wegrand angebracht, er hat mich vielmehr auf eine Reise geschickt.
Vom Leben mit Gott geprägt
Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen waren so eindrucksvoll, dass sie mich Stück für Stück verändert haben. Ich war selber im Prozess und merkte es nicht. Es war wie bei der Wanderung: Ich ging einfach drauf los und je weiter ich kam, desto mehr veränderte sich mein Blick auf das Ziel und meine Umgebung. Nach jedem Schritt des Weges konnte ich plötzlich neue und schönere Dinge sehen.
Hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, dass ich für längere Zeit das Land verlassen werde, hätte ich dieser Person nicht geglaubt. Jetzt bin ich etwas klüger, denn ich bereite mich grade wirklich auf die Ausreise in ein fremdes Land vor.
Gottes sensibler Weg
Gott hat mich nicht überfallen und gezwungen meine Meinung zu ändern. Ich war einfach bereit, mit ihm unterwegs zu sein. Gott hat dieses Vertrauen nicht missbraucht oder gar gegen mich verwendet.
Als ich bei der Wanderung auf Flipflop zurück geblickt habe, konnte ich sehen, wie weit wir gekommen sind. So ähnlich ist es auch auf dieser meiner Glaubensreise: Da stehe ich nun an diesem Punkt und kann rückwirkend plötzlich erkennen, wie die einzelnen Situationen zusammengewirkt haben.
Sicher habe ich es von Gott nicht anders erwartet, aber trotzdem bin ich erstaunt und erfreut, wie genial seine Pläne mit mir sind. Wie durchdacht! Ich bin ein Teil seines Netzwerks und er schafft es dieses Netzwerk und gleichzeitig jeden Menschen im Blick zu haben. Das beeindruckt mich!
Zu großes Schuhwerk
Vor einem Jahr erschien mir das Vorhaben, ins Ausland zu gehen, so groß und unerreichbar. Es war eben zwei Nummern zu groß. Doch ich hab Gott geglaubt, also rechnete ich mit irgendetwas. Ich habe größere Schuhe angezogen und bin reingewachsen.
Das Schuhregal des Lebens
Um in diesem Bild zu bleiben, würde ich sagen: In meinem Leben gibt es ein großes Schuhregal. Da ist ein Schuh und ich wachse rein. Ein Ziel ist erreicht, ich bin in einer Angelegenheit weiter gekommen und gleichzeitig sind da noch mehr Schuhe. Manche nur eine Nummer zu groß, andere zwei Nummern größer und wieder andere passen fast. Mein Leben mit Gott bedeutet immer unterwegs zu sein, Gott zu vertrauen und ihm immer wieder zu glauben, offen sein für das, was er mir zeigen und wie er mich verändern wird.
Ist das nicht zu viel Unsicherheit?
Du könntest mich jedoch zu Recht fragen: Ist das alles nicht anstrengend, nicht zu wissen, was die Zukunft bringt? Keine Kontrolle über die Dinge zu haben? Immer das Gefühl der Unsicherheit im Nacken zu spüren?
Es sind viele Fragen in meinem Kopf. Es gibt einiges zu bedenken und zu beachten. Schaffe ich das? Kann ich die Sprache lernen? Werde ich mit den kulturellen Unterschieden klar kommen? Werden die Herausforderungen mich überfordern oder bin ich ihnen gewachsen?
Es lohnt sich!
Trotz der Unsicherheit habe ich keine Angst vor der Zukunft. Aus meinen Erfahrungen und meiner jetzigen Perspektive kann ich sagen: Es lohnt sich! Es lohnt sich, trotz grade wegen all der Fragen, den Weg mit Gott zu gehen und sich auf all die Dinge einzulassen, die er vorbereitet hat. Es lohnt sich, weil ich rückwirkend so oft sehen durfte, wie viel besser all das war, was mir mit Gott passiert ist. In der Bibel gibt es all die Versprechen und Verheißungen Gottes und täglich kann ich sehen: Er hält, was er verspricht!
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie viel mehr es zu sehen gibt, wenn ich erst am Ende meines Lebens angekommen bin und mein ganzes Leben betrachten kann.
Man kann eine Lebensreise leben, aber erst wenn die Lebensreise zu einer Glaubensreise wird, dürfen wir erleben, wie genial Gott unser Leben gestaltet, wie viel Reichtum darin steckt; dass Gott uns nicht allein mit unseren Fragen lässt; dass er jedem Menschen ganz persönlich begegnen möchte und wie gern er unser Leben kunstvoll gestalten möchte.“
Danke, liebste Mac, dass wir einen Auszug deiner Glaubensreise lesen durften. Es ist wunderbar, dich zu kennen.
Gott behüte und segne dich,
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