Wenn doch nur diese Umstände nicht wären …
Wenn ich einen anderen Chef, einen besseren Arbeitsplatz oder ein höheres Gehalt hätte, dann wäre ich zufriedener. Könnte ich studieren oder wäre mit dem Studium endlich fertig, könnte ich endlich das machen, was mir wirklich Spaß macht. Würde mein Freund mir mehr Aufmerksamkeit schenken, dann wäre ich nicht so zickig! Und wenn meine Eltern sich damals nicht hätten scheiden lassen, dann wäre ich auch nicht so misstrauisch. Würde ich von bestimmten Menschen nicht immer wieder Ablehnung erfahren, würde einiges leichter sein.
Menschen geben immer den Umständen die Schuld an ihrer Situation. Ich glaube nicht an Umstände. Die Menschen, die es in dieser Welt zu etwas bringen, sind die, die aufstehen und nach den richtigen Umständen suchen. Und, falls sie sie nicht finden, selbst herstellen. – Georg Bernhard Shaw
Können wir unsere Umstände selbst herstellen?
Wenn ich die richtigen Umstände nicht finde, kann ich sie selber herbeiführen?! Heißt das, ich soll anfangen zu studieren, mich selber zum Chef machen und meinen Freund verlassen? Vielleicht heißt es das. Vielleicht kann aber auch etwas anderes verändert werden, ohne alles aufzugeben. Auf jeden Fall solltest Du dir bewusst sein, dass Du an den Umständen etwas ändern könntest, wenn Du wirklich wollen würdest. Manchmal heißt es einfach:
Das bedeutet nicht, alles stehen und liegen zu lassen und abzuhauen. Ändern kann auch bedeuten, Probleme anzugehen und gemeinsam eine Lösung zu finden. Es kann auch bedeuten, dass in einigen Dingen meine Ansichten geändert werden sollten. Der amerikanische Autor Anthony Robbins verdeutlicht das Prinzip des Veränderns sehr gut, indem er sagt:
Wenn es um unpassende Umstände geht muss ich unweigerlich an Dr. Eckart von Hirschhausen und seinen Pinguin denken. Schau Dir dieses schöne Video dazu an:
Dr. Eckart von Hirschhausen redet zunächst von einer Fehlkonstruktion des körperlichen Baus eines Pinguins. Doch dann wundert er sich über sein Geschickt im Wasser. Daraus lernt von Hirschhausen zwei Dinge:
1) Dass er zu schnell Urteile fällt und
2) wie wichtig die Umgebung für deine Begabungen sind.
Dr. Eckart von Hirschhausen schließt daraus, dass wir uns kennen lernen und für unsere Stärken und Schwächen eine passende Umgebung suchen sollten.
Die Vergangenheit lässt sich aber nicht ändern!
Doch meine Eltern wieder zusammen bringen, das kann ich nicht! Sowieso ist das mit der Vergangenheit ziemlich schwierig – die lässt sich nämlich nicht ändern. Allerdings könnte ich ändern, wie ich mit der Vergangenheit umgehe.
Vielleicht sollte ich mich doch noch einmal mit den Dingen auseinandersetzen, die mich immer noch belasten. Vielleicht macht es doch Sinn, Dinge anzunehmen und von dort aus weiter zu gehen. Auch wenn ich nicht die Umstände der Vergangenheit ändern kann, kann ich aber die zukünftigen Umstände beeinflussen. Wie sehr lässt Du es zu, dass die Vergangenheit Deine Zukunft bedrückt?
Aufdecken,
ausatmen,
annehmen,
aufatmen,
aufblicken und
aufbreche.
Diese Alliteration könnte ein paar hilfreiche Schritte verdeutlichen.
Wo stehst du im Bezug zu gewissen Umständen deiner Vergangenheit?
Versuche einen Schritt vorwärts zu gehen. Manchmal kann das wehtun. Diese Schmerzen der Auseinandersetzung führen jedoch dazu, dass Du etwas besser verarbeiten kannst. Von Anne Frank können wir lernen, wie wir schwierigen Situationen begegnen können. Hier schreibe ich über das Schreiben als Möglichkeit, inneres Chaos zu bewältigen.
Die Vergangenheit annehmen und die Gegenwart beeinflussen
Was kann ich demnach tun, um mich in meinen Umständen wohl zu fühlen?
Ich kann meine Vergangenheit annehmen und meine Gegenwart beeinflussen.
Es wäre einfacher, wenn ich nicht abgelehnt werden würde, wenn ich nicht immer wieder erleben müsste, dass ich ausgegrenzt werde. In meinem Fall wegen meines Glaubens. Menschen, denen ich eigentlich nahe stehen sollte, halten mich auf weit möglichstem Abstand. Das kann immer wieder weh tun.
Und doch kann ich daran schrecklich wenig ändern. Jedoch kann ich ändern, wie ich mit der Situation umgehe, wie sehr ich diese Ablehnung an mich ran lasse und ob ich die Gegenwart der Menschen, die mich verletzen, aufsuche oder lieber nicht.
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. -Reinhold Niebuhr
Dieses Gelassenheitsgebet beinhaltet meiner Meinung nach ganz wesentliche Aspekte für den Umgang mit unangenehmen Umständen. Wie schon erwähnt, kann es manchmal heißen: nicht ärgern, ändern!
Änderungsbedarf
Ich habe das Gefühl, dass Umstände, die mich in die Knie zwingen mich immer auf Änderungsbedarf hinweisen. Doch manchmal sind es nicht die Umstände, die geändert werden sollten, sondern meine innere Haltung, mein Blickwinkel oder meine Ansichten.
Das ist allerdings gar nicht so leicht, wie es sich vielleicht anhört. Die Vergangenheit kann einen immer wieder einholen, die Gegenwart einem Steine in den Weg legen und dadurch die Schritte in die Zukunft erschweren. Und oft scheitere ich in dem Prozess aufzudecken, aufzuarbeiten, auszuatmen, anzunehmen, aufzuatmen, aufzublicken und aufzubrechen.
Lies dazu meinen Beitrag "Wie man trotz Enttäuschungen kämpft".
In all dem geht Gott geduldig und liebevoll jeden Schritt von uns mit. Ich selbst habe erlebt, wie er aus schlimmen, schmerzhaften Umständen etwas Gutes machen kann. Er ist immer noch der Master und kann aus Scheiße Dünger machen. 😉 Wirklich, das habe ich erleben dürfen!
Von Herzen wünsche ich jedem von uns, dass wir den Mut haben, die Dinge zu ändern, die geändert werden können. Und ich wünsche uns die innere Stärke, uns selbst gegenüber ehrlich zu sein, damit wir uns verändern können.
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