Was hat Gott sich dabei gedacht?
Was war Gottes Intention, als er uns Menschen schuf?
Welches Ziel hatte Jesus, als er auf diese Welt kam?
Was hat er sich mit uns Menschen eigentlich gedacht?
Geht man Gedanken über Gott nach, kommen viele Fragen auf. Und das ist auch gut so. Diese Fragen sind es wert, sich mit ihnen auseinander zu setzen.
Nehmen wir mal an, es gibt einen Gott. Und dieser Gott hat uns Menschen geschaffen. Dann muss es doch einen Grund geben, wieso wir geschaffen wurden.
Back to the roots
Heute gehe ich einer ganz grundlegenden Frage nach und überlege, ob Jesus etwas zur Beantwortung dieser beiträgt:
Was will Gott eigentlich, das wir sind?
Im ersten Moment liegt es auf der Hand. Wir sollen Christen sein, gläubige Menschen.
Was bedeutet das?
Viele Christen schwimmen heutzutage in einer Vorstellung von sich selber als Christ ohne zu wissen, was Gott sich von ihnen wünscht. Ich glaube, das liegt daran, dass dieser Begriff so schwammig und ungreifbar ist.
Was verstehen wir, die wir uns Christen nennen, eigentlich darunter?
„Christen“, eine Beleidigung
Jesus selbst hat nie von „Christen“ geredet. Die Bezeichnung kam erst nach seinem Tod für diejenigen, die nach seiner Lehre lebten. Es war zunächst als Beleidigung gedacht.
Jesu Sicht auf uns
Jesus hingegen sprach von Nachfolgern, die er auch Jünger oder Schülern nannte.
Sein letzter Auftrag an seine Freunde lautet nicht, Menschen gläubig zu machen, sondern Menschen aller Völker zu seinen Jüngern zu machen und sie zu lehren, alles zu befolgen, was er selbst uns geboten hat.
Alles beginnt bei uns selbst
Das beinhaltet zunächst, dass wir bei uns selber anfangen. Wir können nichts weitergeben, was wir nicht selber sind.
Sehen wir uns als Christ oder als Jesu Jünger und Schüler?
Würde das überhaupt einen Unterschied machen?
Ich bin mir sicher!
Was bedeutet es Schüler Jesu zu sein?
Schüler zu sein ist ein klarer umrissener Auftrag Jesu, als einfach nur „Christ“ zu sein. Eines der zentralen Aspekte eines Lebens als Schüler Christi ist es, seine Lehre gehorsam umzusetzen. Es ist nicht die Spiritualität, die unserem evangelikalen Glauben zu fehlen scheint, sondern der Gehorsam. Aus Gehorsam kann reine Spiritualität entstehen.
Fragen an Gott werden auch zu Fragen an uns
Lernen wir von Jesus? Sitzen wir zu seinen Füßen und sind gebannt von seiner Weisheit? Sind wir uns bewusst, dass er der beste Lehrer zur heutigen Zeit ist?
Egal welchen Beruf wir ausführen oder welches Projekt vor uns liegt: Er ist der Meister darin.
Sind wir uns dessen bewusst und fragen ihn nach seiner Meinung, egal worum es geht? Sei es wissenschaftliche Forschung, Kindererziehung, Arbeitssuche, Einkäufe für die Feiertage, Urlaubsplanung… fragen wir Jesus nach seiner Meinung, weil uns bewusst ist, dass er in allen Dingen dieses Universums der Master ist? Er hat es geschaffen, er kennt es in- uns auswendig.
Sehen wir uns selber als Schüler und ihn als unseren höchsten Lehrer an, dem wir vertrauen und folgen?
Das Wissen um Gott alleine reicht nicht
Gottes Wort warnt uns, dass es nicht um den blosen Glauben geht.
In Jakobus 2, 19 steht:
Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es — und zittern vor Angst!“
Der Glaube als eine Form von Wissen, dass es Gott gibt, bewirkt noch keine Beziehung zu Gott. Auch die Dämonen wissen, dass es Gott gibt — und lehnen sich gehen ihn auf.
Nicht das Wissen der Existenz Gottes ist es, was Gott in uns bewirken möchte. Er möchte, dass wir unsere Herzen ihm zuwenden. Er möchte, dass das Wissen über seiner Existenz dazu führt, dass wir seine Jünger und Schüler werden. Wir sollen nicht nur wissen, dass es ihn gibt, wir sollen ihm zuhören und nachfolgen. Wir sollen nicht nur daran glauben, dass er es gut mit uns meint. Unser Verhalten soll dieses Vertrauen ausdrücken.
Gnade bedeutet nicht Passivität
Das Verständnis des Christseins aus reiner Gnade kann dazu führen, dass wir ziel- und haltlos umherirren.
Ja, ich glaube an die Erlösung aus Gnade; doch mit einem klaren Auftrag für alle: Machet zu Jüngern… und fangt dabei bei euch selbst an. Gnade ist das Gegenteil von Verdienst, jedoch nicht von Einsatz. Die Veränderung zu Jesus hin ist kein passiver Prozess, wir müssen uns willig daran beteiligen.
Die Bibel sagt uns, dass wir für unser eigenes Verhalten verantwortlich sind. Nicht vor Menschen, sondern vor Gott selber. Unser Ziel sollte es nicht sein, vor Menschen als „guter Christ“ darzustehen. Unser Ziel sollte eine innige, intime und vertraute Beziehung zu Gott selbst sein. Das Wirken des Heiligen Geistes in uns wird von ganz alleine sichtbar werden.
Wer also die Sehnsucht verspürt, ein Leben für Jesus mit Ausstrahlung zu führen, sollte sein Schüler und Lehrling sein.
Setz dich doch mal wieder zu Jesu Füßen und sei sein Schüler.
Übrigens lernten die Jünger selbst drei Jahre lang von Jesus, bevor er ihnen den Auftrag gab, andere zu Nachfolgern zu machen. Also sollten auch wir in die Lebensschule Gottes gehen. Wenn wir Schüler sind und Gott in uns Gestalt annimmt, haben wir etwas Echtes zu bezeugen. Ich wage also die Vermutung, dass Jesu Schüler zu sein unser Hauptauftrag ist.
Was denkst du?
Mit Sicherheit hast du viele Gedanken zu diesem Text. Erzähle mir von ihnen in den Kommentaren und wir können diskutieren.
Habe ich vielleicht zu einfach gedacht? Oder zu radikal? Zu romantisch? Sieht das Leben eingentlich ganz anders aus? Suchst du Gott und findest ihn nicht?
Ich freue mich von dir zu lesen,
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jürgen neuenhausen
Sehr gute Auslegung Julia, Du hast sicher voll ins Schwarze getroffen.
Danke für Deine Gedanken,
Jürgen N.
Julia
Lieber Jürgen,
danke für deine positive Rückmeldung. Freut mich, dass du ab und zu hier vorbei schaust. 🙂
Freue mich öfter von dir zu hören. :))
Gott mit dir,
Julia
Christine
Liebe Julia,
vielen Dank für diese Gedanken, ich bin durch eine google suche, auf deine Seite gestoßen. Eigentlich habe ich danach gesucht, wie ich in Gott zu mir selber und zur Ruhe finden kann. Und kam über einen anderen Artikel auf deiner Seite hier her.
Ich finde das Bild des Schülers und Lehrers sehr eindrücklich und aus dem Bericht über den Aufbruch deiner Mutter nach Indien, habe ich den Gehorsam mitgenommen.
Den Glauben an Gott trage ich schon lange in mir, aber ich fühle mich dennoch in den letzen Monaten weit weg. Dein Gedankenanstoß hat mir gezeigt, dass ich mich schon lange nicht mehr als Schüler betrachtet habe und das mein hören und Gehorsam sehr gering ist.
Ich hoffe das die Änderung meiner Sichtweise, meine Beziehung zu Gott wieder vertiefen kann und mein Bild von Gott nicht starr wird sondern immer weiter wird.
Schöne Grüße Christine
Julia
Hallo liebe Christine, danke für deine liebe und ehrliche Nachricht.
Wie schön, dass du hier gelandet bist und noch viel schöner, dass du bei Gott gelandet bist. 🙂
Hören und Gehorsam zu leben ist auch wirklich jedes Mal aufs Neue eine Herausforderungen. Davor stehe ich gerade auch. Gott freut sich, wenn wir ihm unser Herz zuwenden – er erwartet keine perfekten Schüler, wir dürfen also gelassen in seiner Nähe sein und von ihm lernen.
Viel Freude dir dabei, Gott befohlen
Julia