Als ich nicht mehr schreiben konnte…
Ich habe lange nicht geschrieben. Manchmal habe ich es noch gerade so hinbekommen, abends Tagebuch zu schreiben. Versuchte ich jedoch, einen geistreichen Blogbeitrag zu verfassen, flogen meine Gedanken von A nach B oder blieben einfach bei A stecken. Ich hatte keine Ahnung worüber ich schreiben sollte – ich hatte kein brennendes Herz, das die Quelle meiner Gedanken sein konnte. Ein Herz, das keine Leidenschaft hat, kann keine leidenschaftlichen Texte produzieren.
… weil der Alltag mich verzerrte.
Bei mir war in den letzten Monaten viel los und ich habe ich mir immer weniger Zeit genommen, die ich bewusst in der Gegenwart Gottes verbracht habe. Wie soll mein Herz für Gott brennen, wenn ich es nicht von ihm entfachen lasse?
Ein Teufelskreis beginnt: Gottes Nähe ohne ein brennendes Herz zu suchen, ist bei der alltäglichen Ablenkung gar nicht so leicht.
Versteh mich nicht falsch. Das Feuer für Gott im Herzen erlischt nicht automatisch, wenn man 1-2 stressige Wochen und wenig Zeit für ihn hat. Der Schalter wird – Gott sei Dank – nicht einfach umgelegt.
Bei mir war es ein schleichender Prozess der letzten Monate, der durch Entscheidungen mit fraglichen Motiven verstärkt wurde und dazu führte, dass ich mich Gott sehr fern fühlte.
Luther sagte einst so passen:
Wenn du viel zu tun hast, musst du noch mehr beten.“
Das habe ich diesmal verpasst. Bei mir war so viel los und ich habe mich so sehr drauf eingelassen aktiv zu sein, dass ich das aktive Sein aus den Augen verloren habe – das aktive Sein in Gottes Gegenwart.
Eines folgt auf das Andere und durch fehlendes brennen für Gott wurde ich von Versuchungen des Alltags hingerissen. Was es wiederum noch schwieriger macht, Gottes Nähe zu suchen.
Dann wird die Sehnsucht so groß…
Doch ich habe gemerkt, dass meinem Herzen etwas fehlt, dass meine Seele Gottes Liebe braucht und, dass ich nur in Gottes Gegenwart wirklich durchatmen kann.
Ich habe tief eingeatmet … mir bewusst gemacht, wo ich gerade stehe, und im ausatmen … puuuhhhhh … alles Gott übergeben. Mit dem nächsten tiefen Atemzug spürte ich, wie Gottes Geist mich wieder ein Stück mehr erfüllt hat.
Ich habe mich Gott wieder neu hingegeben. Die Entscheidung dazu war ein kleiner Kampf. Diese Hingabe an Gott bedeutet die Aufgabe dessen, was mich die letzten Wochen von ihm abgehalten hat. Das fällt mir schwer, doch ich weiß (auch wenn gerade eher vom Kopf her als vom Herzen), dass Gottes Gegenwart mein Herz mehr erfüllt, als alles andere dieser Welt.
… und mein Herz verlangt nach Gott.
So habe ich langsam und leise mein Herz wieder für Gottes Reden geöffnet und bin so dankbar, dass sein Flüstern noch da ist. Ich hatte es schon oft, dass Gott ganz konkret auf meine Gedanken geantwortet hat, sei es durch eine Predigt, auswendiggelernte Bibelverse, ein gutes Gespräch oder anderes. Oft bin ich dann spazieren gegangen und meistens waren es mehrere der aufgezählten Elemente, die Gott in meinen Gedanken zu einem großen, passenden Gedanken vereinte und plötzlich erfüllte seine Wahrheit mein Herz.
Ich bin noch nicht ganz auf diesem himmlischen Höhenflug, aber ich habe mein Herz wieder geöffnet und sehne mich danach, wieder zu brennen für Gottes Gegenwart.
Und plötzlich, als ich mein Herz in Gottes Nähe geöffnet habe, kribbelten meine Finger und ich wollte wieder schreiben – ich konnte wieder schreiben. Ich konnte wieder schreiben, was ich wirklich bin und empfinde. Ich konnte sagen, dass ich mich wieder neu auf die Reise in die Nähe Gottes mache – meine ganz persönliche Glaubensreise.
Diese Reise ist eigentlich ein innehalten. Innehalten, durchatmen und das tun, was wirklich bedeutend für mich ist: Zeit in Gottes Nähe verbringen.
Ein Leben mit Gott ist voller Herausforderungen
Aufs Neue nehme ich die Herausforderung eines Lebens nach Gottes Herzen an. Und aufs Neue wird mir bewusst: Wenn ich einfach so vor mich hin blödel`, werde ich Gottes grandiosem Plan für mein Leben nicht gerecht.
Ein lieber Pastor sagte oft: Ein Glaube der stillsteht, ist ein Glaube, der eingeht. Dies habe ich in den letzten Wochen erlebt und bin bereit, die kleine Pflanze meines Glaubens wieder zu pflegen, den Funken wieder entfachen zu lassen und die wichtigste Beziehung meines Lebens wieder bewusst zu gestalten.
Gott sei Dank, dass er mich immer wieder aufs Neue geduldig aufnimmt.
Wie geht es dir? Fühlst du dich Gott auch manchmal so fern?
Nimm doch die Herausforderung mit mir an,
in tiefer Liebe Christi verbunden,
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